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Batch-Capturing

// 06:55 Do, 21. Jan 2010von

Beim Capturing bieten viele Programme eine so genannte Batch-Capturing-Funktion. Hierbei kann der Anwender - während er ein Videoband sichtet - Szenen anhand des Timecodes markieren. Sind alle Stellen gekennzeichet, spult der Computer selbständig die gewählten Stellen auf dem Band an und kopiert die gewünschten Clips auf die Festplatte. Diese Vorgehensweise, die noch aus einer Zeit stammt, als Festplattenplatz teuer und somit knapp war, hat einige Nachteile: Erstens werden als Zuspieler oft (Consumer-)Camcorder benutzt, deren Laufwerke bei dieser Aufgabe stark strapaziert werden, da diese nicht auf häufiges Spulen ausgelegt sind. Zweitens arbeiten viele Systeme nicht framegenau, d.h. die Szenen werden zeitlich nicht exakt auf die Festplatte übernommen, weil der Camcorder oft das gewünschte Start- oder Endbild nicht zielsicher „anfahren“ kann. Daher sollte vor und hinter jeder Szene immer einige Sekunden zusätzlicher Sicherheitsplatz (Fleisch) eingeplant werden.



Anstatt das frühzeitige Hinscheiden des eigenen Camcorders zu riskieren und um an Schnittkomfort zu gewinnen, sollte man wenn möglich seinen Computer großzügig mit Festplattenplatz ausstatten. Ist dieser vorhanden, kann das gesamte Rohmaterial "in einem Rutsch" auf der Festplatte landen und dort komfortabel gesichtet werden.



Mittlerweile bieten viele Capturing-Programme auch die Möglichkeit, eine automatische Szenenerkennung durchzuführen. Da bei jeder Szene auch Datum und Uhrzeit der Aufnahme gespeichert werden, kann das Programm anhand dieser Datestamps erkennen, wo der Filmer die Start- und Stop-Taste seines Camcorders betätigt hat. In so einem Fall landen dann gleich alle Szenen in getrennten Dateien auf der Festplatte.



Auf älteren Systemen oder beim Einsatz von externen (Wechsel-)Festplatten kann man beim Capturen noch mit einem weiteren Problem Bekanntschaft machen: Ist die Partition für die Clips mit FAT32 formatiert, können Dateien niemals größer als 4GB werden (4GB-Limit). Es kann also dennoch nötig sein, beim Capturen die Szenen auf mehrere Dateien aufzuspalten. Unter dem NTFS-Dateisystem, das seit Windows XP bzw. Windows 2000 Standard ist und meistens für interne Festplatten zum Einsatz kommt, besteht diese Beschränkung dagegen nicht.



Allerdings gibt es nach wie vor viele Schnittsysteme, die die alte AVI-Grenze von 2 GB noch als Dateigrößen-Limit besitzen (2GB-Limit). Dadurch können (H)DV-AVI-Dateien, die immer noch viele Schnittprogramme als Dateiformat benutzen, niemals länger als 9,23 Minuten werden. Falls man auf dieses Problem stößt, ist es ratsam, mit einer automatischen Szenenerkennung (s.o.) zu arbeiten. Schließlich wird es kaum einzelne Szenen geben, die ohne Schnitt länger als 9 Minuten lang sind. Wer plant, auch Livekonzerte oder andere Veranstaltungen ohne Unterbrechung zu filmen, sollte dagegen unbedingt vor dem Schnitt darauf achten, dass das eigene Schnittprogramm beziehungsweise der eigene Workflow dieses Limit nicht besitzt.


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